Renaturierung von Wasserläufen: Erfahrungsberichte aus dem Wallis
Organisiert von Alpiq und BlueArk fand am 8. Mai 2025 ein Webinar zur Thematik der Renaturierung und Sicherung von Wasserläufen im Wallis statt. In drei Hauptbeiträgen wurde die Problematik aus verschiedenen, sich ergänzenden Perspektiven beleuchtet: ökologisch, technisch und politisch. Für diejenigen, die nicht an diesen Präsentationen und Debatten teilnehmen konnten, steht das Replay zur Verfügung.
Henri Guanzini, Hydrobiologe bei Drosera Écologie Appliquée SA, erläuterte die Grundsätze und Herausforderungen der Flussrevitalisierung. Er erinnerte daran, dass die Walliser Flüsse im Laufe der Zeit vor allem in der Ebene erhebliche morphologische Veränderungen erfahren haben, wodurch ihre ökologische Vielfalt und ihre Fähigkeit, Hochwasser zu bewältigen, eingeschränkt wurden. Die Revitalisierung zielt darauf ab, die natürlichen Funktionen der Flüsse durch Eingriffe wie die Verbreiterung des Flussbetts, die Begrünung der Ufer oder die Beseitigung von Abflusshindernissen wiederherzustellen. Henri Guanzini betonte, wie wichtig die Überwachung nach den Arbeiten ist, um die Wirksamkeit der Anlagen auf die Biodiversität zu messen.
Abstimmung, Transparenz und Information an erster Stelle
Jonathan Fauriel, Leiter Umwelt und Bauwesen bei Alpiq, ging auf die Frage der Ausgleichsmassnahmen ein, die im Rahmen des Projekts Nant de Drance umgesetzt wurden. Er betonte den Begriff der Multifunktionalität von Wasserkraftinfrastrukturen, die Energieerzeugung, Hochwassersicherheit und Verbesserung der Biodiversität miteinander verbinden können. Das vorgestellte Beispiel betraf die Verbreiterung des Trient am Ausgang der Schlucht, ein Projekt, das in Abstimmung mit der Gemeinde durchgeführt wurde und in einen umfassenderen Risikomanagementplan eingebettet war. Jonathan Fauriel hob die Bedeutung der Abstimmung und der lokalen Anpassung bei solchen Vorhaben hervor.
Schliesslich teilte Joachim Rausis, Gemeindepräsident von Orsières, die Erfahrungen vor Ort aus der Sicht der Gebietskörperschaften. Er stellte zwei Projekte vor: die Sicherung der Ortsdurchfahrt von Orsières durch die Dranse und die Ausgleichsmassnahmen, die nach der Rückkehr der Konzession der Kraftwerke von Sembrancher durchgeführt wurden. Joachim Rausis betonte die Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit der Bevölkerung, insbesondere angesichts von Projekten mit langer Laufzeit oder visuell kontraintuitiven Auswirkungen (Fällen von Bäumen, unzugängliche Gebiete). Er betonte die Notwendigkeit, die Transparenz und die Information der Einwohner zu verstärken, um die lokale Akzeptanz zu fördern.
Dieses Webinar ermöglichte einen Blickwechsel und veranschaulichte die Komplexität, aber auch die Relevanz eines konzertierten und integrierten Managements von Wasserläufen im Alpenraum
Zusätzliche Informationen
▶️ Die vollständige Wiederholung des Webinars finden Sie unten (nur auf Französisch).