Von Gletschern bis zum Wasserhahn: Die BlueArk-Konferenz stellte das Thema Wasser in den Mittelpunkt
Die 6. Ausgabe der BlueArk-Konferenz, die am Mittwoch im Espace Saint-Marc in Le Châble stattfand, befasste sich mit allen aktuellen Fragen im Zusammenhang mit der Wasserwirtschaft und Innovationen in diesem Bereich. Vom Verschwinden der Gletscher über die Nutzung künstlicher Intelligenz bis hin zur Abwasserbehandlung und der Wasserversorgung in Bergregionen – rund 50 Referenten lieferten interessante Beiträge. Mehr als 300 Fachleute aus diesem Bereich nahmen an der Veranstaltung teil. Die 7.e Ausgabe ist bereits für den 11. November 2026 angekündigt.
Die BlueArk-Konferenz wurde von Fabien Sauthier, Präsident der Gemeinde Val de Bagnes, eröffnet. Er erinnerte daran, dass man bei der Wasserbewirtschaftung wachsam, innovativ und solidarisch sein müsse. «Wasser ist nicht nur ein gemeinsames Gut, sondern auch ein Hebel für Innovationen, den man sinnvoll einsetzen muss.» In der Region Entremont geschieht dies insbesondere über BlueArk, das Projekte durchführt, die Akteure in diesem Bereich koordiniert und gleichzeitig andere Regionen inspiriert.
In ihrer Keynote-Rede forderte die Hydrologin und Referentin Charlène Descollonges eine neue Sichtweise auf Wasser, die den Druck des Menschen auf die Wassersysteme, insbesondere auf die Flüsse, berücksichtigt. «Flüsse sind nicht nur Ressourcen, die es zu kontrollieren und zu nutzen gilt. Sie sind lebendig und beweglich und benötigen eine veränderte Haltung und mehr Autonomie.» Charlène Descollonges schlägt eine Renaturierung der Flüsse vor, wobei sie sich beispielsweise von Bibern inspirieren lässt, deren Dämme zur Revitalisierung der Ökosysteme beitragen.
Fünf parallele Sitzungen
Der Tag wurde anschließend mit fünf parallelen Sitzungen fortgesetzt, die von der Universität Lausanne, der Universität Bern, Asters, HydroAlpsLab, HES-SO Valais-Wallis, ARPEA, VSA, Membratec und BlueArk organisiert wurden. Diese befassten sich mit Themen wie künstliche Intelligenz im Dienste des Wassers, Sedimentmanagement im Zusammenhang mit Staudämmen, technologische Innovationen, Abwasserbehandlung, Wassermanagement auf Almen und Wassermanagement in den Bergen im weiteren Sinne.
Die vom Journalisten Julien von Roten moderierte traditionelle Podiumsdiskussion kam zu einer alarmierenden Feststellung hinsichtlich der Beschleunigung des Abschmelzens der Alpengletscher und untersuchte gleichzeitig mögliche Anpassungsstrategien. Saskia Gindraux, Glaziologin am Crealp, erinnerte an die Dringlichkeit des Klimawandels. „Seit den 2000er Jahren sind 40 % der Gletschermasse verschwunden, davon 20 % in den letzten Jahren.“ Ihrer Meinung nach erwartet uns im Jahr 2100 eine Zukunft ohne Gletscher, wenn keine größeren Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgase ergriffen werden. Für die Bergführerin Mélanie Corthay haben diese Veränderungen tiefgreifende Auswirkungen auf die Ausübung ihres Berufs. „Es ist beängstigend, und wir wissen nicht, was das für zukünftige Generationen bedeuten wird.“ Dennoch bleiben die Berge schön, und wir müssen sie weiterhin mit Respekt und Bewusstsein besuchen.
Manon Salerno präsentierte mit dem Projekt Ice & Life eine optimistischere Perspektive. „Die Biodiversität breitet sich sehr schnell in den Gebieten aus, in denen sich die Gletscher zurückziehen, und schafft neue empfindliche Ökosysteme, die unbedingt geschützt werden müssen.“ Schließlich betonte Jonathan Fauriel von Alpiq die Notwendigkeit, angesichts der Herausforderungen der Wasserkraft und der Naturgefahren konkret zu handeln. «Wir können weinen oder uns anpassen. Aber jetzt müssen wir handeln», betonte er und erinnerte daran, dass Wasserkraft eine der kohlenstoffärmsten Energieformen ist. Er forderte daher einen pragmatischen Ansatz zur Anpassung an diese neue Realität des Gletscherschmelzens.
Ein eindrucksvoller Dokumentarfilm zum Abschluss
Die Konferenz endete mit einem Vortrag von Gaëtan Morard, Direktor des Walliser Suonenmuseums, und Yves Magat (Journalist). Sie sensibilisierten das Publikum für das Verschwinden der Gletscher und dessen Auswirkungen auf die Suonen und die Bewässerung. Es wurde ein Ausschnitt aus ihrem Dokumentarfilm «Et si les glaciers ne revenaient pas» (Was, wenn die Gletscher nicht zurückkommen?) gezeigt.
Die von der Stiftung The Ark und Altis mit Unterstützung von Cimo, Sinergy, Alpiq und FMV organisierte BlueArk-Konferenz endete mit dem traditionellen «Networking-Raclette», das den Austausch zwischen Fachleuten aus dem Wasserbereich förderte. In einem Innovationsdorf mit rund fünfzehn Schweizer KMU konnten Neuheiten vorgestellt und interessante Gespräche geführt werden. Die nächste Ausgabe der BlueArk-Konferenz findet am Mittwoch, 11. November 2026, statt.
