Behandlung von PFAS im Wasser: die wirtschaftliche Herausforderung, die vor uns liegt

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), auch als „ewige Schadstoffe“ bezeichnet, stellen eine wachsende Herausforderung für die Wasseraufbereitung dar. Eine Vergleichsstudie des Walliser Unternehmens Membratec, die kürzlich in der Zeitschrift „Aqua et Gas“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Wahl der optimalen Behandlung stark von den Einleitungsnormen abhängt und erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen hat.
Derzeit sind in der Schweiz nur drei PFAS-Substanzen im Trinkwasser reguliert, wobei die Werte als „veraltet und zu hoch“ gelten. Aber die regulatorische Landschaft entwickelt sich schnell: „Die Europäische Union wird ab 2026 einen Grenzwert von 0,1 μg/l für die Summe von 20 PFAS vorschreiben, während einige Länder wie Dänemark bereits noch strengere Grenzwerte (0,002 μg/l) eingeführt haben“, erklären die Autoren Florence und Christophe Bonvin von Membratec in ihrem Artikel.
Drei Methoden im Vergleich
Die Autoren des Artikels haben drei Aufbereitungslösungen an einem Standort getestet, der durch Feuerlöschschäume mit PFAS kontaminiert ist:
- Körnige Aktivkohle;
- Spezifische Ionenaustauscherharze;
- Nanofiltration in Kombination mit Harzen.
Jede Methode hat Vor- und Nachteile, aber die Studie zeigt, dass die Effizienz und die Kosten je nach angestrebtem Einleitungsstandard erheblich variieren.
Eine erhebliche wirtschaftliche Auswirkung
Um die aktuelle Norm (750 ng/l) einzuhalten, kosten die Verfahren mit Aktivkohle in Granulatform und Harzen etwa 8 Cent pro m³ aufbereitetes Wasser. Wenn die Norm jedoch auf 30 ng/l gesenkt wird, explodieren die Kosten für die Aktivkohle-Aufbereitung auf 60 Cent/m³, während die Harzbehandlung bei 21 Cent/m³ bleibt.
„Die Unsicherheit über das Niveau der Senkung der Normen und die ständige Weiterentwicklung der Liste der relevanten Schadstoffe bereiten den Verantwortlichen echte Kopfschmerzen“, betonen die Autoren der Studie.
Die Bedeutung der Vorabsteuerung
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass ein Pilotversuch unerlässlich ist, um die optimale Lösung für jeden Standort zu ermitteln. Im untersuchten Fall ist Aktivkohle die wirtschaftlichste Lösung für die aktuellen Standards, aber Ionenaustauscherharze werden deutlich günstiger, wenn die Standards verschärft werden, wie es geplant ist.
Angesichts dieser sich abzeichnenden Herausforderung wird weiter an der Entwicklung effizienterer Adsorptionsmaterialien und Technologien zur Zerstörung von PFAS gearbeitet, um die Entstehung kontaminierter Abfälle zu vermeiden.
Möchten Sie mehr erfahren?
Lesen Sie den vollständigen Artikel von Florence und Christophe Bonvin auf der Website von Aqua et Gas (auf Französich) –> https://www.aquaetgas.ch/fr/eau/eaux-us%C3%A9es/20220103_filtres-%C3%A0-cag-pour-l-%C3%A9limination-des-micropolluants-dans-les-step-suisses