Naturgefahren und Klimawandel: Risikomanagement muss anders angegangen werden

Das Wallis ist zunehmend mit Naturereignissen konfrontiert. Extreme Wetterereignisse scheinen sich zu häufen und zu verstärken, was Behörden und lokale Gemeinschaften dazu zwingt, ihren Ansatz zum Risikomanagement zu überdenken. François-Joseph Baillifard, Mitglied der Geschäftsleitung von Norbert SA, teilte seine Gedanken zu diesem Thema und betonte die erheblichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Region.
Der Erdrutsch von Randa im Jahr 1991 (15 Millionen Kubikmeter Gestein stürzten ins Tal) ist ein Ereignis, das die aktuellen Herausforderungen deutlich veranschaulicht. «Der Rückgang des Gletschers ist die Hauptursache für die Instabilität, aber auch das Auftauen des Permafrostbodens und die Ansammlung starker Niederschläge. Die zunehmende Instabilität des Geländes führte schliesslich zu einem Bruch.» Diese Phänomene treten immer häufiger auf, was zum grossen Teil auf den Klimawandel zurückzuführen ist. «Wir wissen daher nicht mehr, was ein normales Jahr ist.»
Angesichts dieser neuen Realität muss sich das Risikomanagement weiterentwickeln. «Diese Ereignisse zwingen uns zu einem anderen Umgang mit Risiken, je nach Gefährdung, Exposition, Anfälligkeit und Schaden.», erklärt François-Joseph Baillifard. «Wir können auf all diese Variablen einwirken, um das Risiko zu verringern und ein akzeptables Schutzniveau zu erreichen.» Dazu gehört beispielsweise die Erstellung von Gefahrenkarten, die die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Ereignissen berücksichtigen. «Es gibt immer mehr rote Gefahrenzonen und damit auch immer mehr bereits gebaute Gebäude in diesen Gebieten.»
Die Bevölkerung besser für die Risiken sensibilisieren
Konstruktive Massnahmen wie die Erhöhung von Deichen können umgesetzt werden. «Aber man kann die Deiche nicht endlos erhöhen. Vor allem muss man das Risiko besser akzeptieren und Evakuierungs- und Notfallpläne für die Bevölkerung erstellen.» Die Idee ist, sich der Risiken bewusster zu werden und sie zu akzeptieren und/oder zu bewältigen. Es muss ein Mittelweg gefunden werden.
«Unsere Region muss sich jedoch an diese neue Realität anpassen, indem sie proaktive Strategien umsetzt und eine bessere Kommunikation und Sensibilisierung der lokalen Gemeinschaften fördert.», schliesst François-Joseph Baillifard.
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Bild: Staat Wallis