Zugang zu Wasser: Nutzung und Erhaltung in Einklang bringen

Emmanuel Reynard, Professor für Physische Geographie an der Universität Lausanne und Direktor des interdisziplinären Forschungszentrums für Berggebiete, blickt zurück auf die BlueArk-Konferenz vom November 2024 und insbesondere auf die Debatten rund um den Begriff des Zugangs zu Wasser. Dabei wurden insbesondere die Vereinbarkeit von Wassernutzung und Erhaltung der Ressource sowie die Koordinierung der verschiedenen Nutzungsarten angesprochen.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählt Emmanuel Reynard, dass «oftmals ein Unterschied zwischen dem Recht, wie es auf dem Papier steht, und seiner Anwendung in der Praxis besteht». Der rechtliche Rahmen ist keineswegs festgeschrieben, sondern unterliegt Interpretationen, was zu Rechtsstreitigkeiten führen kann. Er macht auch auf die Verschlechterung der Ressourcen aufmerksam, insbesondere der Feuchtgebiete, deren Wiederherstellung nach wie vor schwierig ist. „Diese Renaturierungsbemühungen stehen in Konkurrenz zu bestehenden Nutzungen, wie beispielsweise den Bedürfnissen der Landwirtschaft”, betont er.

Die Nachfrage steuern statt die Ressource zu erhöhen

Angesichts der zunehmenden Spannungen zeichnen sich zwei Ansätze ab: entweder die Entwicklung von Infrastrukturen, um die Ressource künstlich zu erhöhen, oder eine bessere Steuerung der Nachfrage. Emmanuel Reynard hält den zweiten Weg für den vielversprechenderen: „Für mich ist das der Weg, den wir in Zukunft einschlagen sollten: die Nachfrage optimieren, anstatt zu versuchen, mehr Wasser zu produzieren.“ Abschließend betont er die Notwendigkeit, die Governance-Instrumente zu stärken und sich auf zuverlässige Daten zu stützen, um die Nutzungen in Einklang zu bringen und die Bedürfnisse zu priorisieren.

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