Erste VLH-Lowfall-Turbine der Schweiz in Martigny-Bourg installiert!

Im vergangenen September wurde in Martigny-Bourg die erste Niedrigfallturbine des Typs VLH (Very Low Head) der Schweiz eingeweiht. Das Walliser Unternehmen HYDRO hat insbesondere die Wasserkraft von Martigny-Bourg, die FMMB, bei der Installation dieser neuen, innovativen Anlage begleitet. Diese Realisierung ermöglicht eine maximale Nutzung der am Standort des Kraftwerks Martigny-Bourg verfügbaren Wasserressourcen, indem die Turbine im Fluchtkanal des Kraftwerks installiert wird, und dies ohne zusätzliche Auswirkungen auf die Umwelt zu erzeugen.
Die Aktionäre der FMMB, d.h. die Gemeinden Bovernier (23,04%), Sembrancher (18,72%), Martigny (17,22%), Martigny-Combe (15,58%) und Vollèges (1,64%) sowie Alpiq (18%) und FMV (5,8%), begannen 2011 während der Sanierungsarbeiten am Kraftwerk mit der Planung des Projekts, das Wasser aus dem Fluchtkanal des Kraftwerks zu turbinieren.
HYDRO übernahm alle Phasen des Bauingenieurwesens, von der Projektentwicklung bis zur Umsetzung unter Einbeziehung mehrerer Teams. Eine enge Abstimmung mit mehreren Beteiligten gewährleistete die reibungslose Integration der Turbine und der mechanischen Elemente.
Eingehaltene Fristen
Die Abteilung Bauwesen und Vermessung von HYDRO war für die Dimensionierung des Rohbaus, die Ausschreibung und die Erstellung detaillierter Ausführungspläne verantwortlich. Die Fähigkeit von HYDRO, genaue Ausführungspläne zu erstellen, ermöglichte eine reibungslose und effiziente Durchführung. Die Unterstützung durch die Vermessungsingenieure der Einheit ermöglichte auch eine reibungslose Integration des Kesselbaus in den Rohbau.
HYDRO hat auch bei der Logistik geholfen, die Sicherheit auf der Baustelle überwacht, die Installation zur Ableitung der Energie realisiert oder die Signale aus dem Automatismus der Turbine zurückgewonnen. Dank des Einsatzes unserer verschiedenen Spezialisten und unseres Fachwissens konnten die Fristen eingehalten werden.
Der jährliche Verbrauch von 200 Haushalten
Die neue Turbine erzeugt etwa 850’000 kWh pro Jahr, was dem Jahresverbrauch von 200 Haushalten entspricht. Durch die gewählte Konfiguration konnten zusätzliche Auswirkungen auf die Umwelt vermieden und gleichzeitig die technischen Einschränkungen des Standorts eingehalten werden. Dieses Projekt zur Optimierung der Nutzung von Wasserressourcen steht somit voll und ganz im Einklang mit den Zielen der Energiewende und der Nachhaltigkeit.
Das Kraftwerk Martigny-Bourg wurde 1908 in Betrieb genommen und nutzt das Wasser auf der Schweizer Seite des Massivs des Grossen Sankt Bernhards. Zwischen 2009 und 2013 wurde das Kraftwerk vollständig saniert, um den Wirkungsgrad der Turbinen zu verbessern und die Leistung zu optimieren. Das Dach des Gebäudes wurde ebenfalls renoviert und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die 320 Module, die auf 520 m angeordnet sind, erzeugen jährlich etwa 80.000 kWh, die zu den 70,1 Mio. kWh hinzukommen, die das Laufwasserkraftwerk erzeugt.
Quellen
HYDRO und Alpiq