Walliser Delegation tauscht in Paris ein!

Mitte September dieses Jahres nahmen rund fünfzehn Walliser Akteure (KMU, Akademien, öffentliche Körperschaften…) an einer dreitägigen „Learning Expedition“ in Paris teil, die von der Stiftung The Ark und BlueArk initiiert wurde. Diese auf den Wasserbereich spezialisierte Delegation hatte das Ziel, sich von den französischen Innovationen inspirieren zu lassen, um die Praktiken im Wallis zu bereichern, insbesondere im Datenbereich. Es wurden mehrere Besuche von Pionierunternehmen organisiert, die einen Einblick in die Spitzentechnologien im Bereich der Wasserwirtschaft boten. Die Delegation hatte zudem einen sehr aufschlussreichen Austausch mit dem Office International de l’Eau (Oieau) über das Wassermanagement und seine Governance in Frankreich.

Das erste Unternehmen, das von der Walliser Delegation besucht wurde, war Leakmited, ein Hauptakteur bei der Erkennung von Lecks in Trinkwassernetzen. Ihr innovatives, auf künstlicher Intelligenz basierendes Tool ermöglicht nicht nur die schnelle Identifizierung von Lecks, sondern ergänzt auch die fehlenden Daten in geografischen Informationssystemen (GIS). Ihr Geschäftsmodell ist besonders interessant. Leakmited wird nach Leistung bezahlt, d. h. auf der Grundlage der gefundenen Lecks und der nach den Einsätzen erzielten Einsparungen. Ein Ansatz, der zur Effizienz anspornt und den Wassernetzbetreibern einen echten Mehrwert bietet.

Die Gruppe besuchte auch HD Rain, ein innovatives Unternehmen, das hochentwickelte Modelle für Wettermessungen und -vorhersagen entwickelt, die hochauflösende Beobachtung mit künstlicher Intelligenz kombinieren. Mit unübertroffener Genauigkeit liefert das Unternehmen Beobachtungen, Vorhersagen und Zertifizierungen von Wetterdaten. HD Rain hat sich nun auf die Zertifizierung von Daten spezialisiert, die für Versicherungen bei der Validierung von Schadensfällen von entscheidender Bedeutung ist, und garantiert so die Qualität und Zuverlässigkeit der bereitgestellten Informationen.

Naturphänomene vorhersagen

Anschliessend traf sich die Delegation mit Promethée Earth Intelligence, einem Unternehmen, das sich auf die Erdbeobachtung mithilfe von Satellitendaten spezialisiert hat. Während das Copernicus-System alle fünf Tage ein Bild liefert, strebt Promethée an, stündlich oder sogar alle 40 Minuten Bilder mit einer verbesserten Auflösung von 10 Metern zu liefern. Obwohl einige Anwendungen des Tools die Überwachung und Sicherung von Grenzen ermöglichen, besteht das Hauptziel des Unternehmens darin, die Satelliten als Hilfsmittel für das Management und die Vorhersage von Ereignissen wie Dürre, Überschwemmungen oder Bodenbewegungen zu nutzen. Diese Technologie könnte die Art und Weise, wie wir Naturereignisse vorhersehen und bewältigen, revolutionieren, indem sie insbesondere die Speicherung von Regenwasser optimiert.

Anschliessend traf sich die Delegation mit Source Urbaine und St-Dizier Environnement. St-Dizier ist ein Ingenieurbüro, das sich auf die Behandlung von Wasser und Regenwasser spezialisiert hat, während Source Urbaine, ein Spin-off von St-Dizier, eine innovative Lösung für das Auffangen, Behandeln und Aufwerten von Regenwasser anbietet. Ihr System umfasst Behälter, die das Wasser auffangen und für Pflanzen speichern, sowie Evapotranspirationsgeräte, die die Städte durch einen Sprühnebeleffekt abkühlen. Diese Lösung eignet sich besonders auf der Ebene von Parzellen oder Stadtvierteln und bietet interessante Perspektiven für die Verbesserung der Infrastruktur und der Wasserbewirtschaftungspraktiken im städtischen Umfeld.

SPUMA by Valgo ist ein weiteres innovatives Unternehmen, das von der Walliser Delegation besucht wurde. Es hat eine Methode entwickelt, um PFAS aus kontaminiertem Wasser zu extrahieren und sie in einem kleinen Schaumvolumen in einem biologischen Schaumfraktionierungsverfahren (oder Bio Foam Fractionation) zu konzentrieren. Dieser Ansatz könnte den Umgang mit Wasser, das mit diesen toxischen Substanzen kontaminiert ist, revolutionieren.

 

Das Wassermanagement in Frankreich und das Beispiel von Eau de Paris

Eau de Paris, der Trinkwasserversorger für die Stadt Paris, war ebenfalls ein markanter Besuch für die Walliser Wasserspezialisten. Mit 90’000 Abonnenten produziert das Unternehmen 900’000 Liter Wasser pro Tag, von denen nur 450’000 verbraucht werden. Das vollständig einsehbare Netzwerk in Paris nutzt akustische Sensoren zur Überwachung des Netzes und sorgt so für eine effiziente und proaktive Verwaltung der Wasserinfrastruktur. Dieser Ansatz könnte die Arbeit im Wallis inspirieren.

Schliesslich lernte die Delegation die Besonderheiten des Office International de l’Eau (Oieau) und Aquapolis kennen, eine Messe, die sich mit territorialen Innovationen und Wassermanagement befasst. Der Oieau, ein gemeinnütziger Verein, konzentriert sich auf vier Schwerpunkte: Weiterbildung für Fachleute, Wasserinformationssysteme, technische und institutionelle Unterstützung sowie Animation und Entwicklung von Netzwerken. Aquapolis hingegen ist eine Veranstaltung, die die neuesten Technologien, Ausrüstungen und Erfahrungsberichte im Bereich Wasser zusammenbringt.

Die Wasserwirtschaft in Frankreich ist durch eine administrative Aufteilung in sechs Einzugsgebiete gekennzeichnet, die von Wasserbehörden und Einzugsgebietsausschüssen abgedeckt werden. Die Wasserbehörden sind für die Grundzüge der Wasserbewirtschaftung zuständig und erheben Gebühren, während die Ausschüsse der Einzugsgebiete politische Instanzen und Entscheidungsgremien sind. Die Datenproduktion rund um die Überwachungsnetze wird vom Oieau verwaltet, mit einer Open-Data-Politik, die diese Informationen zugänglich und nutzbar macht.

Inspiration und praktische Erfahrungen auf der Speisekarte

Diese Pariser Immersion ermöglichte es der Walliser Delegation, innovative Technologien und Geschäftsmodelle zu entdecken, die das Wassermanagement im Wallis verändern könnten. Dank der Initiative der Stiftung The Ark und BlueArk ebnet dieser Austausch den Weg für potenzielle Kooperationen und die Übernahme neuer Praktiken innerhalb der Walliser Unternehmen und Institutionen. Ein Schritt, der die Bedeutung von Innovation und internationaler Zusammenarbeit für die Bewältigung der aktuellen Umweltherausforderungen unterstreicht.

Contact

BlueArk Entremont SA
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Suisse

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