Fast 300 Wasserexperten trafen sich in Le Châble zur 4. BlueArk Conference!

Die BlueArk Conference, die am Donnerstag, den 23. November stattfand, war ein Riesenerfolg und positioniert sich nun als Referenzveranstaltung in der Westschweiz für Spezialisten im Bereich Wassermanagement. Nicht weniger als 300 Personen waren im Espace Saint-Marc in Le Châble bei dieser vierten Ausgabe anwesend, die alle ihre Versprechen hielt, insbesondere mit einer spannenden Präsentation der Hydrologin Emma Haziza zu Beginn, aber auch mit rund 40 anderen Rednern, die Themen im Zusammenhang mit der Governance, der Nutzung und den Innovationen im Wasserbereich behandelten. Die nächste Veranstaltung ist bereits für den 21. November 2024 geplant. 

 

Zur Eröffnung der Konferenz gab die französische Hydrologin Emma Haziza einen relativ beunruhigenden Überblick über die weltweiten Wasserprobleme. “Wir stellen uns nicht die Frage, wie abhängig wir von Wasser sind. Dabei verbrauchen wir Europäer jeden Tag zwischen 5.000 und 7.000 Liter Wasser, davon 3.000 allein für unsere Ernährung. 

Unsere Gesellschaft wächst zwar, aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille. “Die Menschen haben so viel Wasser aus dem Boden entnommen, dass sich die Rotationsachse der Erde um 80 cm nach Osten verschoben hat. Das sollte uns dazu bringen, unseren Verbrauch zu hinterfragen”, sagte Emma Haziza. Die Idee ist nun, dass die Wassertropfen möglichst gut in den Boden eindringen können, damit sie in die Keller gelangen, wo sie konserviert werden. “Das Wasser findet seinen Weg nicht mehr und es ist wichtig, ihm zu helfen, vor allem angesichts der Auswirkungen des Klimawandels”. 

Nach diesem einführenden Überblick wurde die Konferenz mit vier parallelen Sitzungen fortgesetzt, die sich mit der Mehrfachnutzung von Wasser in Wasserkraftanlagen, der Wassernutzung in der Landwirtschaft, der Wassergovernance (insbesondere in Verbindung mit Grundwasser) sowie mit Innovationen in diesem Bereich befassten. Die Notwendigkeit korrekter und ausreichender Daten zur Analyse, Vorhersage und Verbesserung des Wassermanagements wurde in mehreren Sitzungen sowie im Abschlussvortrag von Abel Henriot vom BRGM (Frankreich) thematisiert. 

EINE VERWALTUNG AUF DER EBENE VON WASSEREINZUGSGEBIETEN STATT AUF GEMEINDEEBENE

In einer Podiumsdiskussion, die von Julien von Roten (RTS) moderiert wurde, wurden auch die verschiedenen Nutzungsarten des Wassers diskutiert. “Es ist wichtig, sich auf Gemeindeebene zusammenzuschliessen. Flüsse sind nicht auf administrative Grenzen beschränkt und man muss, was das Ressourcenmanagement angeht, eher in Einzugsgebieten denken”, so Thomas Egger, Direktor der SAB. Andere Länder sind weiter fortgeschritten und die Schweiz muss Fortschritte machen. “Dies kann über einen Anreiz des Bundes für Pilotprojekte geschehen. 

Bleibt die Frage, wo das Wassereinzugsgebiet endet. “Das ist ein politisches Problem und wird schnell ein Anliegen auf europäischer Ebene sein. Unser Land muss also mit der EU am Verhandlungstisch sitzen, um diese Themen zu diskutieren. BlueArk trägt seinen Teil dazu bei, indem es an europäischen Projekten beteiligt ist, die insbesondere den Austausch von Best Practices bieten”, erklärte Joël Di Natale, Direktor von BlueArk.   

Der Ansatz der Einzugsgebiete wurde auch von Stéphanie André, Leiterin der Wasserabteilung des Kantons Waadt, verteidigt. “In diesem Zusammenhang spielt auch das Konzept der Schwammstadt eine Rolle, das es ermöglicht, Regenwasser zu verwalten und zu verwerten, anstatt um jeden Preis zu versuchen, es abzuleiten”, so André. 

UNTERSCHIEDLICHE GESCHÄFTSMODELLE

Der Unternehmer Emmanuel Bonvin, Gründer von Membratec betonte seinerseits die Vielfalt der Wassermodelle in der Schweiz, von der Hyperzentralisierung im Kanton Bern bis zur Hyperdezentralisierung im Wallis. Alle Modelle seien möglich, aber in Bezug auf die Risiken für die Wasserqualität scheine das Walliser Modell vorzuziehen zu sein. “Wir müssen auch den Energieverbrauch für die Wasserversorgung berücksichtigen. Ist es zum Beispiel energetisch sinnvoll, Wasser aus der Stadt Thun in die Station Adelboden zu pumpen?”. 

Christelle Dischinger, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Kantons Wallis, betonte ihrerseits die Notwendigkeit, über relevante Daten zu verfügen. “Ohne diese Daten ist es unmöglich, eine Planung auf der Ebene des Wassers oder der Nachhaltigkeit im Allgemeinen zu machen. Es ist wichtig, finanzielle Mittel in bestimmte Projekte zu investieren, insbesondere zugunsten der Gemeinden, die Eigentümer des Wassers sind. 

EIN DORF DER INNOVATION

Die BlueArk Conference (ehemals Smart Water Conference) beherbergte auch ein Innovationsdorf. Mehr als 15 Unternehmen aus der gesamten Westschweiz stellten ihre Innovationen im Zusammenhang mit der Wasserwirtschaft aus. Die Teilnehmer konnten so einen Tag voller Inhalte und Entdeckungen geniessen. Die Veranstaltung wurde von BlueArk, Altis und der Stiftung The Ark in Partnerschaft mit ARPEA, dem VSA, der Universität Lausanne, der Universität Bern, ASTERS, Crealp, der Walliser Dienststelle für Umwelt, der HES-SO Valais/Wallis und dem Hydro Alps Lab organisiert. 

Die 5. Ausgabe ist bereits geplant. Sie wird am 21. November 2024 stattfinden. 

ZUSATZINFORMATIONEN

www.blueark.ch/conference
Fotos von der Konferenz finden Sie hier

Contact

BlueArk Entremont SA
Place de Curala 5
1934 Le Châble
Suisse

info@blueark.ch

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