Mikroverunreinigungen: Welche Strategien und Perspektiven für das Wallis?

Im Hinblick auf die Eliminierung von Mikroverunreinigungen hat der Kanton Wallis eine Strategie mit verschiedenen Schwerpunkten entwickelt. Insbesondere im Bereich der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) stellt das Ziel des Bundes, 80% der Mikroverunreinigungen zu eliminieren, eine grosse Herausforderung für die Betreiber dar. Derzeit laufen mehrere Studien, um wirksame Lösungen zu finden. Auch wenn die ersten Ergebnisse recht vielversprechend erscheinen, werden die Betriebskosten sehr hoch sein.

Um Mikroverunreinigungen zu bekämpfen, hat sich der Kanton Wallis dafür entschieden, zahlreiche Akteure in seine Strategie einzubeziehen. Die Industrie, die Landwirtschaft sowie Privatpersonen sind integraler Bestandteil des Walliser Aktionsplans zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen. “Unser Konzept definiert spezifische Massnahmen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen”, erklärt Christine Genolet-Leubin, Leiterin der Umweltabteilung des Kantons.

Eine kantonale Strategie, die in vier Achsen organisiert ist

Zunächst scheint es wichtig zu sein, darauf hinzuweisen, dass die Walliser Umweltbehörde seit 2006 die Wasserqualität der Rhone oberhalb des Genfersees kontinuierlich überwacht. Anhand der Analyseergebnisse lässt sich die Wasserqualität der Rhone in Bezug auf die verschiedenen vorhandenen Mikroverunreinigungen verfolgen.

Der erste Schwerpunkt der kantonalen Strategie betrifft die Industrie. Es geht darum, sicherzustellen, dass diese die erteilten Einleitungsgenehmigungen sowie die 2008 von der Industrie verabschiedete kantonale Leitlinie für die Einleitungen von Mikroverunreinigungen einhalten. Diese Arbeit, die bereits vor mehr als zehn Jahren eingeleitet wurde, hat zu einer Reduzierung der Belastung durch Mikroverunreinigungen aus der Industrie um den Faktor 100 geführt.

In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft wird seit 2018 aktiv der Schutz der Oberflächengewässer vor den Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln angestrebt, insbesondere durch die Einrichtung von Pufferstreifen entlang besonders gefährdeter Wasserläufe im Perimeter von Spezialkulturen. Der Schutz des Grundwassers ist ebenfalls ein Schwerpunkt, der verstärkt wurde, insbesondere durch neue Kontrollpunkte, die bei der Kontrolle von Landwirtschaftsbetrieben integriert wurden (Lagerung, Lagerorte, Abfüll- und Reinigungsbereiche).

Der dritte Schwerpunkt der kantonalen Strategie zielt auf Privatpersonen ab. Seit 2020 sensibilisiert die kantonsübergreifende Kampagne “Doucement la dose” die Bevölkerung dafür, welche Produkte bei der Gartenarbeit oder im Haushalt zu bevorzugen sind. Sie betont, wie wichtig es ist, gebrauchte Produkte wie Medikamente oder Farbreste nicht in der Toilette oder in Abfallsäcken zu entsorgen. Im Jahr 2021 wurden Workshops zum pestizidfreien Gärtnern durchgeführt.

Die ARAs stehen im Mittelpunkt der letzten Achse des kantonalen Aktionsplans. Im Wallis sind sechs ARA von der Änderung des Wassergesetzes (2016) betroffen und müssen daher so ausgerüstet werden, dass sie 80% der Menge an Mikroverunreinigungen, die aus ihrer Anlage austreten, reduzieren. “Derzeit laufen Studien, um zu evaluieren, welche Verfahren eingesetzt werden sollen. Es scheint, dass Aktivkohle und die Kombination von Aktivkohle und Ozonierung die wirksamsten Methoden sind”, erklärt die Leiterin des Umweltamts. Das Walliser KMU Membratec hat in Partnerschaft mit der EPFL ein innovatives Verfahren zur Behandlung von Mikroverunreinigungen entwickelt, das auf der ARA Châteauneuf-Sion getestet wurde. Die ersten Ergebnisse scheinen sehr positiv zu sein. Die ersten Ergebnisse scheinen sehr positiv zu sein.

Elimination von Mikroverunreinigungen durch ARA: Welche Kosten entstehen für das Wallis?

Die Eliminierung von 80% der Mikroverunreinigungen bis 2040 stellt im Bereich der Kläranlagen einen nicht zu vernachlässigenden Kostenfaktor dar. Für diese Anlagen werden 75% der Kosten vom Bund und 20% vom Kanton übernommen. Die Kosten für diese Behandlungen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer genau beziffern. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Gemeinden, die die grössten Skigebiete beherbergen, bereits jetzt erhebliche Investitionen geplant haben. “Derzeit beabsichtigt der Kanton, in den nächsten zehn Jahren 50 Millionen Franken der geplanten Investitionen von 245 Millionen Franken für laufende Renovierungsprojekte zu subventionieren”, so Christine Genolet-Leubin abschliessend.

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